Hautwissen 1: Wie tickt die Haut?

Hautwissen 1: Wie tickt die Haut?

Die Uhr des Lebens

Jedes Lebewesen, von Bakterien über Pflanzen bis hin zu Tieren und Menschen, besitzt eine innere Uhr. Diese Uhr reagiert auf die Tageszeit und setzt dementsprechend bestimmte Stoffwechselprozesse in Gang. Das Licht, welches über das Auge aufgenommen wird, sendet einen Reiz an den sogenannten suprachiasmatischen Kern (kurz: SCN). Der SCN ist eine kleine Region im Gehirn, unsere eigene eingebaute Uhr. Reagiert der SCN auf Lichtveränderungen, wie zum Beispiel morgens oder abends, sendet er eine Kaskade von Signalen an andere Organe, welche daraufhin die anstehenden Aufgaben erledigen. So entsteht im Körper der circadiane Rhythmus, der Tag-Nacht-Rhythmus, welcher präzise unzählige Prozesse synchronisiert und plant. [2]

Die Haut hat ihre eigene Uhr

Aktuelle Studien haben gezeigt, dass die Haut selbst auf Licht reagiert. Jede einzelne Hautzelle besitzt eine eigene kleine Uhr. Hierbei ist unter anderem blaues Licht ausschlaggebend dafür, dass die Haut in den Tagesmodus wechselt. Das blaue Licht aktiviert Uhr-Gene (engl. clock genes), welche je nach Aktivität die Prozesse von Tag und Nacht steuern. Aufgrund vieler Arten von Umweltstress, welche die Haut tagsüber angreifen, ist das Ziel der Haut am Tag der Schutz. Nachts wechselt diese Priorität und die Haut bemüht sich, die Schäden des Tages zu reparieren und sich auf den nächsten Tag vorzubereiten. Dementsprechend sind die Barriere und Feuchtigkeit der Haut tagsüber wesentlich höher als nachts. Als Folge davon juckt zum Beispiel die Haut öfter nachts.  [1, 3]



Abbildung: Der circadiane Rhythmus bestimmt, welche Prozesse zu welcher Tagsezeit in der Haut ablaufen.

Das Licht der Moderne

Aufgrund unseres modernen Lebensstils, mit viel künstlicher Beleuchtung und einer steigenden Anzahl technischer Geräte, wird unser Tag immer länger. Selbst wenn es draußen schon dunkel ist, denkt unser Körper, dass es noch Tag ist, wenn wir vor dem Fernseher sitzen oder im Bett vor unserem Smartphone liegen. Besonders das blaue Licht dieser Geräte stört den circadianen Rhythmus. So werden essentielle Prozesse erst deutlich später in Gang gesetzt. Als Folge dessen leidet zum Beispiel die Schlafqualität, weil Melatonin nicht wie es sollte zum Einbruch der Dunkelheit produziert wird. Melatonin ist ein Hormon, welches den Schlaf-Wach-Zyklus reguliert und mitverantwortlich für Schlafstörungen sein kann. Auch die Uhr der Haut wird am Abend fälschlicherweise auf „Tag“ gestellt, wenn sie Blaulicht ausgesetzt ist. Durch diesen Jetlag entstehen oxidativer Stress und sogar DNA-Schäden. Die Haut altert frühzeitig. Nicht umsonst spricht man von Schönheitsschlaf. [1]

Auszeit für die Haut

Gönn deiner Haut und dir also auch mal eine Auszeit und mach etwas früher die Geräte aus. So kannst du auch die Zeit für dein Lieblings-Skincare-Ritual nutzen und relaxen. Solltest du aber besonders gerne abends am Bildschirm sitzen, lohnt es sich, dir mal unser Konzentrat anzuschauen. Gut formulierte Pflegeprodukte sind in der Lage dazu, den circadianen Rhythmus der Haut zu normalisieren und in den natürlichen Zustand zu bringen. [3]
Kurzfassung
  • Jedes Lebewesen besitzt einen circadianen Rhythmus
  • Die Haut besitzt ihre eigene innere Uhr
  • Tagsüber sorgt die Haut primär für Schutz, nachts für Reperatur und Regeneration
  • Blaues Licht am Abend lässt deine Haut schneller altern
  • Normalisiere deinen circadianen Rhythmus mit Relax-Abenden für deine Haut oder mit unserem Konzentrat

    Quellen

    1. Dong K, Goyarts EC, Pelle E, Trivero J, Pernodet N (2019) Blue light disrupts the circadian rhythm and create damage in skin cells. Int J Cosmet Sci 41(6):558–562.

    2. Duan J, Greenberg EN, Karri SS, Andersen B (2021) The circadian clock and diseases of the skin. FEBS Lett 595(19):2413–2436.

    3. Hettwer S, Besic Gyenge E, Obermayer B (2020) Influence of cosmetic formulations on the skin's circadian clock. Int J Cosmet Sci 42(4):313–319.

    Datum: 10.04.2022